Verehrte Newsletterabonnentinnen und -abonnenten,
Das also melden wir in unserem Newsstream:

Kulturetat des Bundes soll 2026 steigen

Der Kulturetat des Bundes soll im Jahr 2026 rund 2,5 Milliarden Euro betragen. Das geht aus dem Regierungsentwurf für den Bundeshaushalt 2026 (21/600) hervor.

Darin ist ein Dokument mit über 3400 Seiten verlinkt. Die Aufstellung, der Plan für den Bundeshaushalt im Jahr 2026. Darin auf den Seiten 349 ff. auch der Etat des Beauftragten für Kultur und Medien im Bundeskanzleramt. Der Etat steigt! Das ist die gute Nachricht, denn er sinkt somit nicht. Die Frage aber ist genauer: Wo steigen die Investitionen, wo sinken sie?

Kurze Zusammenfassung –
Fokus Musik, Kulturelle Bildung und Medien

Im Bereich „Digitalisierung“ sinkt der Etat von knapp 5,8 Millionen (2025) auf 3,3 Millionen Euro im Jahr 2026. Die Förderung insbesondere für das „Themenportal rechte Gewalt“ fällt ins Bodenlose von 1,8 Millionen (2025) auf 0 Euro für 2026. Der Kulturpass für 18-Jährige wird quasi ebenso aufgegeben: Von ehemals 32 Millionen Euro (2024) über 14 Millionen Euro (2025) bleiben 4,6 Millionen Euro im Jahr 2026 übrig. Leiden muss auch weiterhin die Kulturpolitische Gesellschaft, deren Zuschüsse von 1,4 Millionen (2024) auf 608.000 Euro für 2026 sinken. Unangetastet bleiben die Zuschüsse an den Deutschen Kulturrat (538.000 Euro) und den Deutschen Musikrat (4,2 Millionen Euro), was unter Einbeziehung von Inflation und allgemeiner Preisentwicklung tatsächlich aber einen Rückgang bedeutet. Keine Veränderungen gibt es bei der Rundfunk-Orchester und -Chöre gGmbH, die stabil 16,1 Millionen Euro aus dem Kulturetat des Bundes erhalten soll.

Leichte Aufwüchse gibt es wieder beim Musikfonds, der mit 3,9 Millionen Euro im Jahr 2026 rechnen darf, gegenüber früheren 6,4 (2024) und 2,9 (2025) Millionen Euro. Neu im Bereich der Projektförderung ist der Posten „Innovation“, der 3 Millionen Euro erhalten soll – was darunter gefasst wird, bleibt allerdings unsichtbar.

Zuschüsse für Einrichtungen auf dem Gebiet der Musik, Literatur, Tanz und Theater sinken weiter von 73 Millionen Euro 2024 auf 48,7 (2025) und nunmehr 45,4 (2026) Millionen Euro. Daran leiden am stärksten der Amateurmusikfonds, der statt 4,6 nunmehr nur noch 3 Millionen Euro bekommt, und der Festival-Förder-Fond dessen Zuschuss sich von 4 auf 2 Millionen Euro halbiert. Der Bundesverband Freie Darstellende Künste erhält statt 3,8 Millionen Euro wie im Jahr 2025 nur 156.000 Euro. Die Förderung von „Einzelprojekten“ setzt den Sinkflug unter Claudia Roth von insgesamt 18,8 Millionen Euro 2024 auf nur noch 5,7 Millionen Euro fort. Die „Initiative Musik“ bleibt auf ähnlichem Niveau wie bisher (2024 17,3; 2025: 15,9; 2026 17,7 Millionen Euro). Im Bereich der Projektförderung gewinnen „Mitteldeutsche Schlösser und Gärten“ am deutlichsten dazu (2024: 13; 2025: 22; 2026: 26 Millionen Euro), wohingegen der Posten „Sonstige kulturelle Ausgaben“ drastisch abfällt (2024: 14,0; 2025: 7,7; 2026: 1,8 Millionen Euro). Bereits unter Claudia Roths Tätigkeit entfallen ist die Position „Anreiz zur Stärkung der Entwicklung und Produktion von Computerspielen in Deutschland“ (2024: 26 Millionen Euro; 2025 und 2026: 0).

Der des Kulturetats des Bundes will nach wie vor die Filmförderung stärken, die 77 Millionen Euro 2026 erhält (2025: 73 / 2024: 49 Millionen Euro). Bei der Deutschen Welle bleiben die Investitionen in etwa gleich hoch. Der Posten „Stärkung der Medienkompetenz sowie Schutz und strukturelle Förderung journalistischer Arbeit“ steigt von 300.000 (2024) auf 1.000.000 Euro für 2026. Was genau sich dahinter verbirgt, ist schwer abschätzbar.

Untätigkeit hat einen Namen
Wo ist der We:imer

Die Frage ist: Lässt sich da ein Muster erkennen? Es ist ein Entwurf, der in manches kulturelle Herz schneidet, aber kaum Entwicklungsschritte enthält. Repräsentative kulturelle Einrichtungen werden bevorzugt (die fälschlicherweise sogenannten kulturellen Leuchttürme), im Bereich Digitalisierung geht es schrittweise rückwärts, Amateurmusik und Festival-Förderungen werden zurückgefahren. Viele drastische Kürzungen finden sich in nicht genauer beschriebenen „Einzelprojekten“. Nach vorne geht fast nichts. Aber selbst als „Konservatismus“ kann man das alles nicht auffassen. Gerade wenn man demokratiestärkende Maßnahmen wie das „Themenportal rechte Gewalt“ in den Orkus jagt. 

So bleibt einzig dieses Verbot, innerhalb seines Hauses, die Nutzung von geschlechtergerechterer Sprache zu verwenden, die bedeutenste Leitung seines Arbeitsnachweises. Ansonsten ist außer Spesen nix gewesen. Was von der Idee des Plattform-Soli bleibt, ist mickerig. Man prüft und prüft und prüft. Kurzum: Das Amt des Bundesbeauftragten, dessen Name mir partout nicht einfallen will, schlummert vor sich hin. Eiszeit, Sedierung, Aussitzen …
 
Viele Grüße
MH, den 07.12.2025

⇒ nmz-stellenmarkt

Chorleitung (m/w/d)

Stellenausschreibung – Chorleitung (m/w/d) für Jugendchöre mit Schwerpunkt Pop/Rock/(Klassik) zum nächstmöglichen Zeitpunkt 

Schulleitung (m/w/d) der Musikschule Pforzheim unbefristet, in Vollzeit

Die Volkshochschule Pforzheim-Enzkreis GmbH ist die große Weiterbildungseinrichtung in der Region Nordschwarzwald. Für unsere Musikschule suchen wir zum 01.01.2026 eine Schulleitung (m/w/d) der Musikschule Pforzheim unbefristet, in Vollzeit 

B-Kirchenmusikstelle (100%) m/w/d

Die Evangelische Kirchengemeinde Hückeswagen (Kirchenkreis Lennep) besetzt zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine B-Kirchenmusikstelle (100 %) m/w/d 

Profilleitung Komposition / Musiktheorie mit Dozentur 80 - 100%

Die ZHdK gehört mit rund 2100 Bachelor- und Masterstudierenden zu den grössten und vielfältigsten Kunsthochschulen in Europa. 

⇒ Betrieb

Rocken gegen Rechts - nach viel Streit Vorhang auf in Jamel

Die Macher sind Widerstand gewohnt, aber dieses Jahr war das Ringen um das bundesweit bekannte Musikfestival «Jamel rockt den Förster» besonders zäh. Vor Gericht ging es durch die Instanzen. 

Moritzburg Festival: Viel Andrang beim Musik-Picknick am Schloss Proschwitz

Das Moritzburg Festival macht jedes Jahr auf besondere Weise Appetit auf Kammermusik. Beim Musik-Picknick im Schlosspark Proschwitz gibt der Nachwuchs den Ton an. 

Unbesetzte Studienplätze für Kirchenmusik in Sachsen

Ein Gottesdienst ohne Musik - für viele undenkbar. Für die musikalische Begleitung verantwortlich sind Kirchenmusiker, die jedoch an vielen Stellen fehlen. Wie steht es um den Nachwuchs in Sachsen? 

⇒ Aus der aktuellen nmz

Die clevere Kuh

Absolute Beginners – Von Moritz Eggert
Eine Frage beschäftigt mich als Lehrer ungemein – kann man Originalität vermitteln? Kann man lernen, unkonventionell zu sein?

nmz-Abendschau

Für eine aktuelle Übersicht über das Tagesgeschehen wählen Sie unseren täglichen Newsletter mit der Abendschau um 18 Uhr.

⇓ JazzZeitung

Die klapperdürre Jazz-Radiowoche vom 18.08.2025 bis 24.08.2025

Jazz im Radio – Jeden Sonntag gibt es um 12 Uhr unsere Übersicht für die jeweils nachfolgende Woche. Die #Jazz-Radiowoche vom 17.08. bis zum 24.08.2025. Erheblich dünn! Auch als PDF zum Download – Ein Service unserer Online-Redaktion.

nmz-kompakt

nmz 07-08/25

Aktuelle Ausgabe der nmz
Zum Inhalt

PREMIEREN & KRITIK

Rückblick auf die letzten Premieren.
Zur Premierenübersicht


STELLENMARKT
Unsere aktuelle Übersicht

POLITIK & BETRIEB

Die aktuellen Entwicklungen in Sachen Musik und Politik.

⇐ PS

Heute vor 30 Jahren starb Pierre Schaeffer.
Wenn Sie diese E-Mail (an: unknown@noemail.com) nicht mehr empfangen möchten, können Sie diese hier kostenlos abbestellen.
neue musikzeitung | Brunnstr. 23 | 93053 Regensburg | Deutschland | + 49 941 945 93 0 | newsletter@nmz.de | https://www.nmz.de | Geschäftsführer: Theo Geißler | Register: HRB 5271 | Tax ID: DE 811472701 |